Neues von der Peter-Hesse-Stiftung
Jahres-Kurz-Rückblick – Ende Dezember 2022
auf die Peter-Hesse-Stiftung www.solidarity.org
Trotz der Pandemie ist die Arbeit der Peter-Hesse-Stiftung mit weiterer Ausbildung von Montessori Lehrerinnen in Haiti, in der Elfenbeinküste, im Senegal und in Mali durch meine Montessori-Projekt-Partnerin Carol Guy-James Barratt weitergeführt worden. Es sind bis heute in Haiti und in der Elfenbeinküste rund 2660 Montessori Vorschul-Lehrerinnen ausgebildet worden. Dies wird im Jahr 2023 und nach meiner Lebenszeit fortgesetzt werden. Es ermöglicht sehr vielen benachteiligten Kindern einen würdigen Start in ihr Leben, dem Kernzweck der 1983 gegründeten Stiftung.
Wir sind nur eine private Stiftung des öffentlichen Rechts, haben aber eine kleine Zahl treuer Unterstützer für das Engagement meiner Montessori Projekt-Partnerin Carol Guy-James Barratt aus Trinidad.
Carol und unseren Verwaltungs-Gastgebern, den Schmitz-Stiftungen herzlichen Dank für Ihre moralische und materielle Hilfe im Jahr 2022!
Peter Hesse – seit Corona-Ausbruch nur noch aus Düsseldorf!
Carols Kurzbericht – Mitte Dezember 2022
Rückblick auf das Projektjahr 2022:
Obwohl das Jahr unvergleichlich viele Ereignisse brachte:
Die Corona-Pandemie, Putins Krieg in der Ukraine und Effekte des Klimawandels in der ganzen Welt, konnten wir DENNOCH Positives erreichen.
Trotz der Umstände ging die Hilfe der Peter-Hesse-Stiftung weiter:
Wir halfen den Vorschulprojekten und ihrer Lehrerinnenbildung im Senegal, in der Elfenbeinküste und sogar in Mali. Außerdem konnte Carol die elektronische Betreuung von nachfragenden Projektvorschulen in Haiti weiterführen. In Deutschland konnten wir das äußerst traurige Schicksal von Flüchtlingskindern aus dem Putin-Krieg in der Ukraine etwas erleichtern.
Es bleibt Zorn über die weitgehend fehlende Priorität in Teilen unserer EINEn Welt, Kindern, die sich nicht selbst helfen können, noch vor ihrem Schulbeginn ganzheitliche Entwicklungs-Chancen zu bieten, aber auch Dankbarkeit, eine persönliche Wegweisung empfangen zu haben, wenigstens diesem Teilaspekten der Peter-Hesse-Stiftung, gemeinsam mit meiner Projektpartnerin Carol Guy-James Baratt mit konkreten Teilerfolgen dienen zu können.
Wir konnten unseren Vorschulpartnern Montessori-Bücher und -Material geben sowie bei der Eröffnung von zwei neuen Montessori-Vorschulen in der Elfenbeinküste helfen. Dort und im Senegal förderten wir die Ausbildung von Montessori Vorschul-Lehrerinnen.
In Haiti wurde es trotz schrecklicher Realität der Bandengewalt möglich, einigen Projektvorschulen Ernährungshilfen, Bücher und Lehrmaterial zu senden, wenn dort eine Pause zwischen den Schießereien und brennenden Barrikaden aus alten Autoreifen eintrat.
Wir überwanden in diesem Jahr 2022 alle möglichen Hindernisse und bemühten uns in den Ländern, in denen von uns ausgebildete Lehrerinnen tätig geworden waren, nach besten Kräften um das Wohl von Kindern.
Wir glauben, die beste Wegbereitung für eine zukünftige Welt ist, in die Kinder zu investieren.
Um etwas zu verbessern, müssen wir bei uns selbst anfangen. DENNOCH hoffen wir auch, Sie für das neue Jahr 2023 zu ermutigen, sich auch in der EINEn Welt zu beteiligen.
Ein afrikanisches Ermutigungswort sagt: „Wenn jeder einen Teelöffel Wasser beiträgt, so füllt sich der Wassereimer.“
OKTOBER 2022
links: „Les Plume“, neue Schule in Abengourou.
Mitte: Eine der Schulen öffnet eine Kiste mit Montessori-Materialien, die die Peter-Hesse-Stiftung geschickt hat.
Das Schuljahr hat begonnen. Zwei neue Schulen wurden dieses Jahr in Abengourou, Elfenbeinküste, mit Lehrer*innen eröffnet, die den Montessori-Ausbildungskurs der Stiftung abgeschlossen haben. Damit erhöht sich die Zahl der Montessori-Schulen in Abengourou auf fünf. Die Stiftung lieferte zwei Kisten mit den Maßen 91,44 x 91,44 x 55,88 cm mit Materialien und Büchern an die Schulen. Alle fünf Schulen sind geöffnet und dienen Kindern aus ihrer Gemeinde.
links: Student*innen üben mit den Montessori-Materialien.
Mitte: Student*innen, die ihre erste Prüfung ablegen.
Im Senegal hat der erste Lehrerfortbildungskurs begonnen. Eine unserer Lehrerausbilderinnen aus Haiti, Heliana Charles, ist im Senegal, um den praktischen Teil des Ausbildungsprogramms durchzuführen. Die theoretischen und Montessori-Philosophie-Sitzungen werden online durchgeführt. Carol Guy-James Barratt besuchte die Ausbildung und führte Zwischenprüfungen durch. Wenn alles nach Plan läuft, finden die Abschlussprüfungen im Juni 2023 statt. Carol arbeitete auch mit der Schule zusammen, um die Montessori-Klassenumgebung für die Kinder zu verbessern und alle Materialien zu installieren.
Uzany Tshombe aus Mali besuchte im Senegal die Montessori-Schule in Dakar. Wir konnten die Gründung der zweiten Montessori-Schule in Mali sowie die Ausbildung von Lehrern besprechen. Die Lehrerausbildung soll in den Sommerferien 2023 beginnen.
Leider konnten die Schulen in Haiti nicht öffnen. Die Bedingungen dort werden immer schlechter. Gewalttätige Proteste auf den Straßen. Wasserknappheit, Treibstoffknappheit und jetzt ein Cholera-Ausbruch. Wie viel Leid können Menschen ertragen? Menschen sterben an Bandengewalt, Entführungen und Hunger. Die Stiftung schickte einige Nahrungsmittel nach Haiti, aber sie wurden nicht geliefert. Der Güter- und Personenverkehr steht wegen Treibstoffmangels fast still.
AUGUST 2022
SENEGAL
Das Lehrerausbildungsprogramm wurde im Senegal im Juli 2022 gestartet und wird fortgesetzt. Die Ausbildung besteht aus zwei dreimonatigen praktischen Ausbildungsabschnitten in zwei Sommern und einem Online-Segment. Der Präsident der AMI USA, Dr. Ayize Sabater, kam zu Besuch und sah sich das Lehrerausbildungsprogramm an. Er war sehr zufrieden mit dem, was er sah und über unsere Ausbildung erfuhr.
ELFENBEINKÜSTE
In diesem Jahr wird es eine neue Schule in Abengourou, Elfenbeinküste, geben. Es handelt sich dabei um eine Initiative eines Studenten, der dort an unserem Montessori-Lehrerausbildungskurs teilgenommen hat.
HAITI
Die Montessori-Schulen in Haiti bereiten sich ebenfalls auf die Eröffnung im September vor, „si Dieu vlé“, wie die Haitianer sagen, was so viel bedeutet wie „Wenn Gott es will“. Eine der ersten Redewendungen, die ich in Haiti kennen gelernt habe, weil die Haitianer sie so oft sagen. Für sie ist das Morgen nicht versprochen.
MALI
Die Schulen in Mali werden am 3. Oktober eröffnet. Wir sind dabei, eine neue Schule einzurichten, und hoffen, dass sie im Oktober eröffnet werden kann, wenn Gott es will. Die Schule im Dorf Tidianbougou, die letztes Jahr eröffnet wurde, wird ebenfalls im Oktober eröffnet.
ENDE DES SCHULJAHRES 2022
Wir sind mitten in der Planung von Lehrerfortbildungen, der Bestellung und dem Versand von Montessori-Materialien an Schulen in Haiti, Senegal und der Elfenbeinküste. In diesem Jahr haben wir 1.620 Bücher gedruckt und an unsere Montessori-Partnerschulen verteilt. Diese Zahl wird sich im nächsten Jahr erhöhen, da wir viele unserer Partnerschulen in Haiti aufgrund der unsicheren Lage nicht erreichen konnten.
Unser neuestes Werk ist gerade aus der Druckerei gekommen. Es handelt sich um ein Arbeitsbuch für Studenten in Mali, die eine Ausbildung zum Montessori-Lehrer absolvieren. Das Arbeitsbuch wurde aus dem Französischen ins Bambara/Bamanakan, die am weitesten verbreitete indigene Sprache Malis, übersetzt.
Während der Kolonialisierung wurde Französisch die offizielle Sprache, die in der Regierung und im formalen Bildungswesen in Mali verwendet wird. Allerdings sprechen nur 21 % der Bevölkerung Französisch, und fast alle Menschen, die in Mali Französisch sprechen, sprechen es als Zweitsprache. Mit Büchern in Bambara/Bamanakan wird die Lernerfahrung einem viel größeren Teil der Bevölkerung zugänglich gemacht. Das Arbeitsbuch wird nicht nur für die Ausbildung von Montessori-Lehrern verwendet, sondern wird auch Teil der „Bambara Electronic Library“ sein.
Das Ziel dieses Projekts ist es, das bambambarische Lese- und Schreibumfeld zu stärken, indem eine Online-Bibliothek mit Bambara-Literatur eingerichtet wird. Dies wird einem breiten Publikum einen einfachen Zugang zu Literatur in Bambara ermöglichen und somit zur Archivierung und Erhaltung des kulturellen Erbes Malis beitragen.
Damals, vor 5 Jahren, im Jahr 2017,
suchte ich vergeblich eine politische Partei mit Visionen, kündigte zum Jahresende ersatzlos meine CDU-Mitgliedschaft und verabschiedete mich demonstrativ aus der deutschen Politik. Stattdessen wollte ich einer offenen Diskussionsgruppe in oder um Düsseldorf beitreten – fand aber keine.
Statt einer Einladung zum 85. Geburtstag gründete ich im April 2022 selbst ein philosophisch-visionäres DENKTEAM, denn vor dem Ende meiner kreativen Lebens-Restlaufzeit will ich nicht aufgeben, relevante Hoffnungen und Lebenserfahrungen mit anderen Besorgten zu teilen. Noch ist es nicht zu spät dafür. Mehr zur DENKTEAM-Initiative – s. unter HOME in: www.peter-hesse.info
Hinweis zur Finanzierung:
Das in diesem Jahr 2022 gegründete DENKTEAM „passt“ zum umfassenden Dach- Zweck der Peter-Hesse-Stiftung, der Förderung einer „lernenden Menschheit“.
DENNOCH wurde diese mein direktes politisches Engagement ersetzende Initiativenicht aus Stiftungsmitteln finanziert, sondern, wie auch das Buch „Klartext…“ privat von mir, denn die Stiftungsmittel dienen ausschließlich dazu, „Kindern eine kindzentrierte, früh beginnende Grundbildung zu vermitteln, …“
Besuch im Senegal und in der Elfenbeinküste
vom 27. Feb. bis 20. März 2022
Nun im Jahr 2022 wurde es erneut möglich, unsere Ausbildungsprojekte sowohl in der Elfenbeinküste wie auch im Senegal zu besuchen. Carol berichtet hier von diesen Betreuungsbesuchen:
In meinem Besuch im Senegal begann ich einen Ausbildung Kurs dort vorzubereiten. Sie sollten auf elektronischem Weg erfolgen, denn das würde es uns ermöglichen, mehr Studentinnen in diesem neuen Kurs zu integrieren.
Montessori Vorschule in Dakar Senegal
Ich besuchte auch eine Schule in Dialaw, zwei Stunden entfernt im Norden von Dakar im Senegal. Dortige Lehrerinnen werden von dem neuen Online Trainingsprogramm profitieren und sind gespannt darauf, sich einzubringen.
Diese Schule in Dialaw war im Jahr 2015 gegründet worden und praktiziert mit Montessori vergleichbare Bildungswerte. Sie pflegen dort umweltorientierte Ansätze, ihr Schulhaus ist mit Felsbrocken gefüllten Gummireifen an seiner Basis gebaut und mit einem Aufbau von mit Sand gefüllten Säcken – eine innovative Alternative. Das Dach besteht aus Naturmaterial.
Schule in Dialaw, Senegal
Wir begrüßen die Lehrerinnen dieser Schule in unserer Lehrer Ausbildungsstätte in Abengourou in der Elfenbeinküste. Dort besuchte ich deren drei Montessori Vorschulen. Sie funktionieren gut. Die Zahl der Kinder in diesen Schulen hat stark zugenommen und sie brauchen dringend weitere ausgebildete Lehrerinnen sowie Montessori Arbeitsmaterial. Auch verlangen die Klassenräume nach einer Überholung.
Eines der Kinder aus der ersten Vorschule aus dem Gründungsjahr der Montessori Lehrerinnen Ausbildungsstätte im Jahr 2008 kam, um mich zu besuchen. Sie ist inzwischen 15 Jahre alt. In diesem Alter sind viel junge Frauen schon verheiratet oder haben Kinder und haben die Schule verlassen. Ich freue mich darüber, dass sie nicht verheiratet ist und noch die Schule besucht.
Neues 2022
aus der Peter-Hesse-Stiftung – nun immer an erster Stelle.
Ab diesem Jahr 2022 wird die traditionelle Homepage www.solidarity.org in der deutschen wie auch in der englischen Version der zeitlichen Entwicklung angepasst und damit klarer. Der in Europa weniger beachtete französische Inhalt unseres Engagements bleibt vorerst in der bisherigen Homepageform bestehen.
Mit der Eröffnung des Montessori Lehrerinnen Ausbildungszentrums am 7. Dezember des Jahres 2012 in Liancourt und mit der Anpassung des Zwecks der Peter-Hesse-Stiftung an die Entwicklung unseres internationalen Engagements entfällt die traditionale Benennung unserer Montessori Lehrerinnen Ausbildung als CENTRE MONTESSORI D‘HAITI. Stattdessen ist die Peter-Hesse-Stiftung die Trägerin unserer Lehrerinnen Ausbildungsarbeit unter dem jeweiligen Namen Peter-Hesse-Foundation (in Englisch) bzw. Fondation-Peter-Hesse (in Französisch).
Die ursprüngliche Satzung der Peter-Hesse-Stiftung vom 7. Dezember 1983, dem Tag der Stiftungs-Gründung, war im Verlauf der Jahre mehrfach den sich wandelnden Anforderungen angepasst worden. Der neue nun auf unbegrenzte Zeit dauerhafte Stiftungszweck war am 28. September 2012 vom Stiftungsvorstand beschlossen und am 8. Februar 2013 von der Stiftungsaufsicht in Düsseldorf genehmigt worden:
„Zweck der Peter-Hesse-Stiftung ist die Förderung der Entwicklung einer gerechten, friedvollen und lernenden Einen Welt in Vielfalt – mit dem Schwerpunkt, Kindern eine kindzentrierte, früh beginnende Grundbildung zu vermitteln, die lebenslanges Lernen ermöglicht.“