Das Erdbeben im Januar 2010 zerstörte 4 Montessori Vorschulen unserer örtlichen Partner sowie das LehrerInnen Ausbildungszentrum in der Hauptstadt. Seitdem erhalten Kinder – soweit überhaupt – eine Betreuung in improvisierten Zeltlagern. Für die Ausbildung der LehrerInnen fehlen die räumlichen Möglichkeiten. Heliana versuchte die unterbrochen Ausbildung von Lehrerinnen in Jacmel improvisierend unter einer Zeltplane zu vollenden.
Schon unmittelbar nach den Zerstörungen begannen wir mit den Vorarbeiten für ein neues Ausbildungszentrum – und brauchen dafür mehr Hilfe, als wir nach dem Erdbeben erhielten! Ein Bauplatz ist in Verbindung mit unser treuen Haupttrainerin Naomi und ihrer Familie in Liancourt bei St. Marc gefunden. Es soll ein erdbebensicheres ?grünes“, ökologisch nachhaltiges Haus mit Nutzung der Sonnenenergie werden – auch als Modell für zukünftige Bauten in Haiti. Ein zu bohrender Brunnen wird Wasser liefern, welches wir optimal für alle sanitären Zwecke nutzen wollen. Diese Arbeit soll noch im Juli dieses Jahres beginnen. Die Suche nach einer geeigneten Baulösung beginnt nun langsam konkret realisierbar zu werden – nach großen logistischen, organisatorischen und finanziellen Anfangsproblemen.
Das neue Zentrum wird die Ausbildung von bis zu 40 neue LehrerInnen pro Jahr ermöglichen. Diese werden dort wohnen und ganztägig lernen können, so dass sich das zweijährige Lernprogramm in einem intensiven Jahr bewältigen lässt. Damit werden für die Kinder Haitis Lernmöglichkeiten durch mehr LehrerInnen geschaffen, damit diese ihre traumatischen Erlebnisse überwinden und frühzeitig Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen erwerben können.
Unser nächstes Ziel ist es – mit noch nicht gelösten Finanzierungsproblemen – die Schulgebäude unserer Lehrerinnen zu ersetzen, damit diese ?Sozial-UnternehmerInnen“ erneut eigenständig weiterarbeiten können.
Unsere Zukunftsvision ist es, Montessori-Vorschulen im ganzen Land insbesondere für die zahllosen Kinder zu fördern, die aus der Hauptstadt geflohen sind und nun auf dem Land in improvisierten Situationen hausen und ohne solche Starthilfe kaum Chancen haben, ein würdiges Leben zu führen. Für diese Vision brauchen wir allerdings noch viel Hilfe.