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Wir haben nach den verheerenden Erdbeben bisher vergeblich versucht, unsere haitianischen Projekt-Partner in Port au Prince zu erreichen. Noch wissen wir nicht, ob und inwieweit unsere PartnerInnen und das Montessori LehrerInnen Trainingszentrum Schaden genommen haben. Wir müssen davon ausgehen, dass dies in einigen der mit uns verbundenen Schulprojekte leider der Fall sein wird – in Port au Prince, Carrefour wie in den neuen Projekten in Leogane und in Jacmel. Wir hoffen auf Informationen befreundeter Hilfsorganisationen, insbesondere der Agro Action Allemande (Deutsche Welthungerhilfe), die sofort ein Hilfsteam und zusätzliche Mittel auf den Weg nach Haiti gebracht hat.
Sobald so viele Leben wie möglich gerettet sein werden, muss die Entwicklungs-Zusammenarbeit in Haiti weitergehen. Unsere haitianischen PartnerInnen werden dies auch so sehen. Das DENNOCH-Prinzip muss siegen. Kinder brauchen eine Starchance für ihr schwieriges Leben in Haiti. Nach dem Kampf ums Überleben werden auch wir uns weiter darum bemühen.
Jetzt brauchen alle Hilfsorganisationen noch mehr Hilfe. Wir auch. Darum die Bitte: Wo immer Sie sich engagieren, machen Sie nun verstärkt weiter. Es geht um Trinkwasser, Ernährung und medizinische Versorgung – aber auch um Grundbildung für langfristige Eigenentwicklung. Wir dürfen die von der Weltwirtschaft und nun auch von der Natur erneut gebeutelten Haitianer nicht vergessen.
Ein Filmteam um das neue Vorstandsmitglied der Peter-Hesse-Stiftung, Frau Dr. Sabine Uhlen, fliegt in der letzten Februar-Woche 2010 mit unserer Montessori Fachfrau Carol Guy-James Barratt und mir nach Haiti, um zu dokumentieren, was zum Wohle der nächsten Generationen in Haiti gerettet werden kann – und muss. Bis Mitte Februar gespendete Mittel werden von uns dann direkt vor Ort voll eingesetzt. Die Reise des Filmteams und der Film selbst sind vom Team gespendet.
Peter Hesse – www.solidarity.org – 14. Januar 2010
Noch immer bangen wir, Carol und ich, um unsere im Erdbebengebiet tätigen LehrerInnen und die von ihnen betreuten Kinder. Leogane hat sich nun auch als katastrophal geschädigt erwiesen. Dort haben (hatten ?) wir eine neue Partner-Vorschule.
Noch immer keine Nachricht von Naomi Joseph, der Directrice des Montessori-Trainingszentrums in der Rue Clemont im Zentrum der Hauptstadt. Das Trainingszentrum selbst ist zerstört – „crumbled“, war die Beschreibung, die Carol über das Internet erfahren konnte. Heliana, unsere Montessori-Trainerin im „mobilen Zentrum“ in Jacmel, hat jedoch sicher überlebt. Darüber freuen wir uns riesig. Das Haus, in dem sie wohnte, ist zerstört, unsere Partnerschule, der Trainingsort, schwer beschädigt.
Carol ist seit 2 Tagen in Trinidad (zurück aus Kasachstan, wo ihr Mann derzeit tätig ist). Sie wollte sofort weiter nach Haiti fliegen. Dort dürfen vorerst jedoch nur für Rettungsarbeiten ausgebildete Fachkräfte und Sicherheitspersonal einreisen. Wir hoffen, unsere schon lange vor dem Erdbeben geplante Reise (s. Bericht vom 14. Januar unten) in der letzten Februar-Woche DENNOCH antreten zu können.
Langfristig ist eine gute, früh beginnende Bildungs-Starthilfe für Haitis Kinder eine der Voraussetzungen für einen Neuanfang. Da wir jetzt nicht konkret rettend eingreifen können, planen wir nun intensiv für die Zukunft Haitis. Diese wird nicht ohne mehr Mittel realisierbar sein. Darum weiterhin die Bitte, auch diese nur langfristig wirkende Hilfe nicht zu vergessen. Noch ist Nothilfe dringend notwendig. Darum bleibt es dabei:
Alle seit Jahresbeginn 2010 bis Aschermittwoch (17.2.10) gespendeten Mittel (Konto s. unten) nehmen wir zu 100% direkt mit nach Haiti für den direkten Einsatz im Rahmen unserer Arbeit für bedürftige Kinder.
Weitere Informationen folgen hier – sobald wir sie erhalten. – Ihr Peter Hesse
In Haiti herrschen weiterhin Elend und Unsicherheit. Die Zukunft der Menschen ist dort nun nicht nur Thema der Haitianer selbst, sondern auch der solidarischen Weltgemeinschaft.
Nach der hoffentlich bald erreichten Verfügbarkeit der „basic needs“: sauberes Wasser, Nahrung, Schutz und medizinische Betreuung ist die Möglichkeit, frühzeitig im Leben mit dem Lernen zu beginnen, auch ein Grundbedürfnis und somit ein Grundrecht.
Montessori Vorschulen sind auch für Kinder in Haiti eine Startchance für eine selbstbewusste erfolgreiche Lebensgestaltung wie für eine eigenständige Entwicklung Haitis. Montessori
vermittelt positive Grundwerte und erlaubt die Entwicklung von Grundfähigkeiten.
Dafür arbeitet die Peter-Hesse-Stiftung in Haiti erfolgreich seit 1983.
Es ist viel zerstört. Nach dem verheerenden Erdbeben wussten wir lange nicht, ob unsere haitianischen Montessori Lehrer-Trainerinnen und ihre Studentinnen überlebt haben. Nun wissen wir zumindest: Unsere Trainerinnen und zumindest viele der Montessori Lehrerinnen haben überlebt. Darüber sind wir glücklich – und dankbar. Ungewiss ist leider immer noch das Schicksal einiger in unseren Projekten eigenständig wirkenden Lehrkräfte und ihrer Kinder. Klar ist: Das Montessori LehrerInnen-Ausbildungszentrum in Port-au-Prince sowie einige Vorschulen unserer haitianischen Partner im Erdbebengebiet sind zerstört.
Nun muss es erneut weiter gehen – Mit LehrerInnen-Bildung und neuen Vorschulen auch für Kinder in den Zeltlagern. Wir haben eine konkrete Vision* eines Neubeginns für ganz Haiti, können diese Vision wegen der Größe der Zerstörungen jedoch nicht alleine realisieren.
Als Gründer der Peter-Hesse-Stiftung muss ich nun meine Mitmenschen um Hilfe zu bitten.
Die Erträge der 1983 mit DM 210.000,- gegründeten kleinen Privatstiftung, die erst 2009 im Vorgriff auf mein Testament auf eine Million erhöht wurde, reichen für Haitis Neuanfang nicht aus. Wir, d. h. konkret meine Montessori Projektpartnerin Carol Guy-James Barratt aus Trinidad und unsere Trainerinnen haben seit 1986 über 800 Montessori Vorschullehrerinnen ausgebildet und wir haben Hilfe beim Aufbau von rund 50 einheimischen Montessori Vorschulen für bedürftige Kinder geleistet. Das Montessori Vorschulsystem ist nun in Haiti gut eingeführt. Hauptträger sind die Lehrerinnen und ihre lokalen Gründungsinitiativen.
Ich war dafür 43-mal einige Wochen in Haiti, Carol noch viel öfter und länger. Zur Zeit des Erdbebens am 12./13. Januar 2010 waren wir beide jedoch nicht in Haiti. Wir müssen nun schnellstens erfahren, was aus unseren Schulen im Detail geworden ist. Dann können wir sogleich mit dem Neuanfang beginnen. Das DENNOCH-Prinzip muss erneut siegen
– wie schon bisher in Haiti. Darum bitte ich nun um Spenden für den Neuanfang.
Ein Filmteam um unser Vorstandsmitglied Frau Dr. Sabine Uhlen, wird in der letzten Februar-Woche 2010 auf eigene Kosten mit Carol und mir nach Haiti fliegen um zu dokumentieren, was zum Wohle der Kinder in Haiti gerettet werden kann – und muss.
Bis Mitte Februar gespendete Mittel werden von uns dann direkt vor Ort voll eingesetzt.
Peter Hesse – www.solidarity.org – – 27. 1. 2010
Schule ist jetzt besonders notwendig zur Lindering der Not der Kinder Haitis, die auch emotional durch das Erdbeben sehr gelitten haben. Insbesondere die in den Zeltquartieren lebenden Kinder brauchen jetzt – und nicht erst später – dringend Schule, die ihnen Halt gibt, stellte Pierre Michel Laguerre, der Generaldirektor des Haitianischen Bildungsministeriums fest. Außerdem sollen in Haiti schnellstens Hoffnungszeichen für eine angestrebte Normalität des Lebens gesetzt werden, berichten unsere Partner vor Ort.
Wir wollen nun unverzüglich im improvisierten Rahmen der Schule unserer Montessori-Trainerin Naomi Joseph mit der Betreuung und der moralischen sowie der methodischen Stärkung der Lehrerinnen unserer Partner- Vorschulen beginnen, deren pädagogische Arbeitsplätze weitgehend zerstört wurden.
Außerdem will Carol ehemalige Studentinnen, die nur ein „Assistentinnen“-Diplom erhalten hatten, weiter qualifizieren. Für einen Neuanfang braucht Haiti mehr gute LehrerInnen – und wir meinen: auch mehr Montessori Vorschulen.
Wir wollen nicht die Gelegenheit verpassen, den Neubeginn in Haiti mit guter didaktischer Montessori-Qualität zu beeinflussen. Nun gebietet die Not Eile und der Aufbruch bietet eine große Chance.
Erstes Foto unseres vom Erdbeben am 12. Januar 2010 zerstörten Ausbildungszentrums für Montessori Vorschul-Lehrer*innen in Port-au-Prince – unter einem Foto mit Trainerinnen und Studierenden vor dem Zentrum aus dem Jahr 2004.
Am Nachmittag des 12. Januar wurde Naomis erste Vorschul-Schülerin zu Grabe getragen. Darum war das Zentrum an diesem Tag geschlossen. – Glück im Unglück, denn sonst wären viele Studierende vom Erdbeben während des Nachmittagskurses im Zentrum überrascht und vermutlich getötet worden.
Wenn wir – wie geplant – am Samstag, dem 20. Februar in Haiti ankommen werden, müssen nicht nur wir im mitgebrachten Zelt schlafen, es wird dann auch eine provisorische Trainingsmöglichkeit auf dem Lande außerhalb der Hauptstadt einzurichten sein, damit die Arbeit schnell wieder aufgenommen werden kann und Kindern wieder (Vor-)Schule ermöglicht wird – auch, um ihr Trauma zu lindern.
– Peter Hesse – 16.2.2010
In weniger als einer Minute Haus und Habe, Familienmitglieder und Freunde zu verlieren. Dies erlebten am Dienstag, den 12. Januar, mehr als eine Million Menschen in Haiti. Binnen einer Minute war alles zerstört und das Leben radikal verändert. Viele der mit uns in Haiti verbundenen Montessori Lehrerinnen sind in dieser erschütternden Lage. Sie verloren alles. Einige von ihnen mussten aus ihren Häusern befreit werden und wurden so gerettet. Ähnliches erlitten viele unserer Vorschulkinder und deren Eltern. Wie tausende Haitianer schlafen sie immer noch auf den Straßen und in Parks, in gespendeten oder selbst gebastelten Zelten. Selbst die, deren Wohnstätten verschont wurden, schlafen aus Furcht vor den bisher 52 Nachbeben von Stärke 4,5 und mehr weiterhin in provisorisch errichteten Zelten. Heute, am 1. März bebte die Erde erneut heftig.
Über eine halbe Million Menschen flüchteten aus der Hauptstadt in das Umland zu Freunden oder Verwandten sowie in entferntere Zeltlager. Ihr Stress wird durch Wasser- und Nahrungsmangel sowie durch die hygienische Notsituation vielfach noch verstärkt. Die Hilfslieferungen sind zwar angelaufen, aber noch nicht bei allen Menschen angekommen.
Am 19. Februar flog erstmalig wieder eine privat buchbare Linienmaschine (American Airlines – aus Miami) Port-au-Prince direkt an. Am Samstag, den 20. Januar, dem zweiten „offenen“ Tag des Flughafens von Port-au-Prince erreichte das 5-köpfige Team unserer Peter-Hesse-Stiftung Haitis Hauptstadt und erlebte selbst bis zur Rückreise am 27. Januar vier Nachbeben. Wir sahen und dokumentierten das Ausmaß des Desasters, das weit über zweihunderttausend Menschen nicht überlebten.
Noch mehr Menschen wurden verletzt – und traumatisiert. Das trifft die vielen Kinder besonders hart, die nun vielfach in ungewohnter Umgebung und in Zeltlagern leben müssen – ohne Schule. In der Hauptstadt sind 75 % aller Schulen zerstört, In Léogane noch mehr. Wir haben 4 unserer Montessori Partner-Vorschulen sowie das LehrerInnen-Trainigszentrum in Port-au-Prince verloren (s. Foto). 19 unserer Lehrerinnen und ihre Familien sind direkt betroffen. Sie haben nicht nur ihre Arbeit, sondern zumeist auch ihr Zuhause verloren. Sie versammelten sich nun in unserer verschonten Vorschule in Liancourt auf dem Lande, weit außerhalb der Hauptstadt. Das Team der Peter-Hesse-Stiftung lebte dort zwei Tage, besprach eingehend mit ihnen, wie am besten geholfen werden kann, um ihnen selbst – und damit auch den Montessori-Kindern – wieder eine bessere Lebenschance zu bieten.
Die unmittelbaren Ernährungsbedürfnisse unserer PartnerInnen und ihrer Familien wurde während unserer Anwesenheit von der solidarischen Deutschen Welthungerhilfe durch eine große Lieferung von Grundnahrungsmitteln befriedigt. Ein eigener Brunnen der Schule sichert die Wasserversorgung. Wir brachten ein großes Zelt mit aus Deutschland sowie Bargeld zur Überbrückung der kommenden Monate. Als nächstes müssen nun unsere LehrerInnen Arbeits- und Wohnmöglichkeiten erhalten, um ihnen selbst wieder eine Perspektive und den Kindern eine Chance zum Lernen und zur Heilung ihrer traumatischen Erlebnisse zu bieten.
Aus diesem Grund planen wir die Wiedereröffnung der zerstörten Vorschulen und eine unmittelbare Weiterführung der Ausbildung von Montessori LehrerInnen in Liancourt.
Dort auf dem Land, soll die Schule erweitert und ein „Schlafhaus“ für 40 Lehrerinnen errichtet werden.
Unsere Vision sieht Montessori-Vorschulen auch in verschiedenen Brennpunkten des Landes, in die viele Hauptstadtbewohner vor weiteren Erdbeben geflohen sind. Dafür bedarf es jedoch nicht nur noch mehr neuer LehrerInnen, sondern auch neuer Mittel zur Schaffung von Möglichkeiten zu heilen und zu lernen. Unser Motto hilft dabei: Es ist DENNOCH möglich!
In Erdbebengebiet Haitis zögern Kinder und Studenten wegen noch immer vorkommender Nachbeben weiterhin, Schulen oder Universitäten zu besuchen – selbst in nicht zerstörten Gebäuden. Um nun dennoch so schnell wie möglich wieder mit der Ausbildung von Montessori LehrerInnen fortfahren zu können, arbeiten wir mit hoher Priorität daran, zunächst eine Wohnmöglichkeit für Studentinnen in unserer ländlichen Montessori Vorschule in Liancourt zu schaffen und sodann die zerstörten Vorschulen im Erdbebengebiet zu ersetzen sowie kleine Wohnhäuser für die Lehrerinnen zu errichten.
Ich kann nun potentielle Unterstützer in Europa und in den USA gerne telefonisch erreichen – sofern ich ihre Nummern erhalte.
Peter Hesse
Die Probleme in Haiti haben die Vollendung des in 2008 von der Peter-Hesse-Stiftung begonnenen ersten Montessori Lehrer*innen Ausbildungszyklus der Stiftung in der Elfenbeinküste in West-Afrika im Juni nicht verhindert. Am 25. Juni 2010 fand in Abengourou, Côte d’Ivoire, unter großem zeremoniellem Aufwand die erste Diplomverleihung statt.
Montessori in Côte d’Ivoire
Carol Guy-James Barratt, die Montessori Projekt-Partnerin und Koordinatorin unserer Stiftung, war vom 20.3.2010 bis Ende März in unserem Montessori Lehrerinnen Schulungszentrum in der Elfenbein Küste. Sie wurde von Willande Dorlus-Antoine begleitet, eine unserer Lehrerinnen aus Haiti. Willande unterstützte dort das Training der afrikanischen Studentinnen, die ihr Montessori Diplom anstreben. Vor dem Erdbeben arbeitete Willande in der Montessori Vorschule in Kenskoff, Haiti. Sie assistierte auch im zerstörten LehrerInnen Trainingszentrum in der Rue Clermont und besuchte in Port-au-Prince die Quisqueya Universität, um dort auf Kosten der Peter-Hesse-Stiftung einen Bachelor-Grad in Erziehungswissenschaften zu erreichen. Sie hat bis zum Examen noch ein Jahr vor sich und nutzt jetzt sinnvoll die Zeit, in der Ihr Studium praktisch ruht. Anschließend wird Willande in dieser Universität Montessori Methodik unterrichten. Dieser Kurs wird als ein Hauptfach im Rahmen des erziehungswissenschaftlichen Diploms angeboten werden.So war es jedenfalls vor dem Erdbeben in Haiti vereinbart. Damit soll die langfristige Strategie unserer Stiftung umgesetzt, die Montessori-Ausbildung in Haiti auch formal zu festigen. Voraussetzung für diese Planung aus der Zeit vor dem Erdbeben in Haiti ist natürlich der Wiederaufbau der in Port-au-Prince zerstörten Universität Quisqueya und die Weiterführung der dortigen Ausbildungsgänge. Inzwischen geht die Arbeit in der Côte d’Ivoire weiter.
Peter Hesse
Dies sind die ersten Absolventen*innen des „Centre Montessori d’Abengourou“. Dieses die langjährigen Haiti-Erfahrungen nutzende neue Zentrum hatte auch die erste Montessori Vorschule in Côte d’Ivoire gegründet. Die Studierenden erhielten damit eine Möglichkeit zur praktischen Übung der Montessori Methode mit Kindern.
In 2011 und 2012 wird unsere Stiftung weitere Montessori Vorschulen in der Elfenbeinküste eröffnen und – vorausgesetzt, dies ist finanzierbar – auch dort die Lehrer*innen-Ausbildung so dauerhaft wie möglich fortsetzen.
13 neue Montessori Lehrer*innen für Abengourou, Elfenbeinküste.
Am Freitag, dem 4. Mai 2012 erhielten 13 neue Studenten*innen ihr Lehrer*innen-Diplom nach Vollendung des zweiten zweijährigen Ausbildungs-Jahrgangs unserer kleinen afrikanischen Tochter-Organisation. Trainerin war Carols frühere Studentin Willande Antoine Dorlus (dritte von links – neben Carol, fünfte von links – in der vorderen Reihe) aus Kenskoff, Haiti.
Nun bezeugen in diesem Bürgerkriegsland insgesamt 23 der von uns ausgebildeten Lehrer(innen) dass ein harmonisches friedliches Miteinander zum Wohle der Kinder möglich ist. Dies ist auch ein Symbol der Hoffnung – wenn auch nur ein kleiner Schritt in der notwendigen Richtung. Drei neue Vorschulen (für Kinder von 3 bis 6 Jahren) werden durch diese Ausbildung ermöglicht – je eine in Abengourou, in Boukaré und in Yamoussoukro.
Carol ist müde aber wohlbehalten wieder zurück in ihrer HeimatTrinidad angekommen bevor sie erneut für die Fondation-Peter-Hesse nach Haiti reisen wird.
Fotos aus der ersten Montessori Vorschule des CENTRE MONTESSORI de la Côte d’Ivoire der Fondation-Peter-Hesse in Abengourou, Elfenbeinküste.
Dies sind die ersten Skizzen unseres angestrebten neuen Montessori LehrerInnen Trainingszentrums in Liancourt, in der Nähe von St. Marc, Haiti. – in der Nähe der zwei Projekt Vorschulen für die besonders wichtigen praktischen Übungen mit Kindern. Das einfache aber zweckmäßige Internatsgebäude wird eine Beton-Bodenplatte von etwa 20 x 16 Metern erfordern. Toiletten und Waschräume werden separat von diesem Wohn- und Arbeitsgebäude errichtet. Einige geplante Einzelheiten sind aus der Skizze nicht erkennbar, (sie verstecken sich insbesondere im „Stauraum“). Da Preise mit der wohl bestgeeigneten Baufirma aus der Dominikanischen Republik noch verhandelt werden müssen, wissen wir noch nicht, ob wir dieses für die Montessori-Arbeit in Haiti wichtigste Gebäude für 40 Studenten*innen selbst voll finanzieren können und in welchem Umfang wir die nächste Priorität realisieren können: neue oder reparierte Gebäude für die jeweils zwei zerstörten Projekschulen in Port-au-Prince und in Leogane. Wir werden Sie weiter informieren.
Peter Hesse – 18 April 2010
arbeiten wir weiterhin an verbesserten dauerhaften Problemlösungen im Grundbildungsbereich in Haiti – insbesondere für die erneut beginnende und vermehrte Ausbildung von Montessori Vorschul-Lehrern und -Lehrerinnen in einem sozial und ökologisch angepassten Rahmen. Kernziel ist:
Ein ökologisch zukunftsfähiges und sozial angepasstes Lehrer-Ausbildungszentrum in Haiti.
Das Erdbeben im Januar 2010 zerstörte 4 Montessori Vorschulen unserer örtlichen Partner sowie das LehrerInnen Ausbildungszentrum in der Hauptstadt. Seitdem erhalten Kinder – soweit überhaupt – eine Betreuung in improvisierten Zeltlagern. Für die Ausbildung der LehrerInnen fehlen die räumlichen Möglichkeiten. Heliana versuchte die unterbrochen Ausbildung von Lehrerinnen in Jacmel improvisierend unter einer Zeltplane zu vollenden.
Schon unmittelbar nach den Zerstörungen begannen wir mit den Vorarbeiten für ein neues Ausbildungszentrum – und brauchen dafür mehr Hilfe, als wir nach dem Erdbeben erhielten! Ein Bauplatz ist in Verbindung mit unser treuen Haupttrainerin Naomi und ihrer Familie in Liancourt bei St. Marc gefunden. Es soll ein erdbebensicheres „grünes“, ökologisch nachhaltiges Haus mit Nutzung der Sonnenenergie werden – auch als Modell für zukünftige Bauten in Haiti. Ein zu bohrender Brunnen wird Wasser liefern, welches wir optimal für alle sanitären Zwecke nutzen wollen. Diese Arbeit soll noch im Juli dieses Jahres beginnen. Die Suche nach einer geeigneten Baulösung beginnt nun langsam konkret realisierbar zu werden – nach großen logistischen, organisatorischen und finanziellen Anfangsproblemen.
Das neue Zentrum wird die Ausbildung von bis zu 40 neue LehrerInnen pro Jahr ermöglichen. Diese werden dort wohnen und ganztägig lernen können, so dass sich das zweijährige Lernprogramm in einem intensiven Jahr bewältigen lässt. Damit werden für die Kinder Haitis Lernmöglichkeiten durch mehr LehrerInnen geschaffen, damit diese ihre traumatischen Erlebnisse überwinden und frühzeitig Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen erwerben können.
Unser nächstes Ziel ist es – mit noch nicht gelösten Finanzierungsproblemen – die Schulgebäude unserer Lehrerinnen zu ersetzen, damit diese „Sozial-Unternehmer*innen“ erneut eigenständig weiterarbeiten können.
Unsere Zukunftsvision ist es, Montessori-Vorschulen im ganzen Land insbesondere für die zahllosen Kinder zu fördern, die aus der Hauptstadt geflohen sind und nun auf dem Land in improvisierten Situationen hausen und ohne solche Starthilfe kaum Chancen haben, ein würdiges Leben zu führen. Für diese Vision brauchen wir allerdings noch viel Hilfe.
6 Wochen nach dem Erdbeben waren ein Team der Peter-Hesse-Stiftung und ein TV-Filmteam auf eigene Kosten in Haiti, um unsere 20 direkt vom Erdbeben betroffenen Montessori Partnerinnen zu unterstützen und über erlittene Schäden zu berichten. Außerdem wurden die Weichen für die Projekt-Zukunft in Haiti gestellt. Ein von der Familie unseres Vorstandmitglieds, Dr. med. Sabine Uhlen, gestifteter 37-minütiger Film dokumentiert diese Entwicklung und ist nun auf Wunsch als DVD für öffentliche Vorführungen erhältlich. Hier ein kurzes Intro.
Peter Hesse – Anfang Juli 2010
In allen vier vom Erdbeben zerstörten Montessori Projekt-Vorschulen haben es die Lehrerinnen in improvisierten Behelfsräumen und unter Zeltplanen geschafft, das laufende Schuljahr ihrer Vorschulkinder aus bedürftigen Bevölkerungsschichten Ende Juli 2010 abzuschließen. Hier von Carol Guy-James Barratt während ihres Juli-Besuchs der Projekte in Haiti aufgenommene Fotos.
Wir arbeiten weiterhin an einer dauerhaften Problemlösung für die Montessori Vorschul-Lehrer*innen-Ausbildung. Geeignetes Land für den Neubau des Trainingszentrums ist in Liancourt gefunden. Der Fortschritt wird jedoch durch bürokratische und planerische Erschwernisse gebremst. DENNOCH – und umso intensiver – arbeiten wir an der Lösung der Probleme.
Das neue Lehrer*innen Ausbildungszentrum wird bis zu 40 Studenten*innen aus allen Teilen Haitis aufnehmen, die dann dort wohnen und lernen können. Dies wird helfen, das Problem der Konzentration auf die Hauptstadt zu lösen. Es wird Kindern in allen Teilen Haitis nutzen wenn die von dort entsandten Lehrer*innen in ihre Landesteile zurückkehren. Das Zentrum wird auch zusätzliche Studenten*innen aus der Umgebung aufnehmen können, die dort nicht wohnen werden. Wie bisher werden dann erfolgreiche Studenten*innen mit begrenzten ökonomischen Möglichkeiten von der Peter-Hesse-Stiftung Hilfe erhalten, um eigene Montessori Vorschulen eröffnen zu können.
In Jacmel hat unser „mobiles“ Trainingszentrum unter Montessori-Trainerin Héliana ihr Training in einem Zelt fortsetzen können, um die durch das Erdbeben verlorene Ausbildungszeit aufholen zu können. Leider haben die 41 im zerstörten Hauptstadt-Zentrum eingeschriebenen Montessori Studentinnen bisher noch keine derartige Möglichkeit erhalten können. Die Vorbereitungen für die neue, dauerhafte Problemlösung in Liancourt sind jedoch seit unserem Teambesuch im Februar 2010 im Gange.
Die Peter-Hesse-Stiftung sieht die Lehrerbildung als wesentlich für einen Erfolg zukünftiger Generationen in Haiti. Die Dringlichkeit wird in Anbetracht der Tatsache deutlich, dass 57 % der Lehrer Haitis selbst weniger als Sekundarschulbildung haben und nur 0,9 % irgendeine Art von Lehrer-Diplom besitzen.
Peter Hesse, 10. August 2010
Carol berichtet am 30 September aktuell aus Haiti:
Die Peter-Hesse-Stiftung ersetzte wesentliche Teile des Montessori Materials und von Möbeln in den vom Erdbeben zerstörten Projekt-Vorschulen zu Beginn des neuen Schuljahres. Teile der zerstörten Schulen sind nun teilweise provisorisch repariert, um es den Kindern zu ermöglichen, wieder die Vorschulen zu besuchen. Wir hoffen, die Reparaturen vervollständigen zu können, sobald neue Mittel hierfür verfügbar sein werden. Der notwendige Neubau des vom Erdbeben zerstörten Trainingszentrums bleibt unsere erste Priorität und größte Herausforderung. Wir arbeiten intensiv an dieser Problemlösung, um auch weiterhin LehrerInnen ausbilden zu können, damit diese den Kindern Haitis durch Qualitätsbildung eine bessere Zukunftschance eröffnen können.
Carol übergibt der Lehrerin Tammar Montessori Material in Leogane.
Trotz eines gleichzeitigen nervenaufreibenden Bebens der Stärke 4.4 in Jacmel feierten dort am 26. September 20 Montessori Lehrer-Studenten*innen das Ende ihres vom Erdbeben unterbrochenen Ausbildungsjahres in einer bewegenden Zeremonie. Sie sangen und dankten Gott betend für die Rettung ihrer Leben. (Für Carol war dies eine persönliche Lernerfahrung in Optimismus und Widerstandsfähigkeit, wie sie – selbst auch bewegt – berichtete.)
16 der 20 Graduierten mit ihrer Trainerin Héliana Charles am 26.9.2010 in Jacmel.
65 % des Lehrmaterils für Sprache und Kultur stellen LehrerInnen in Haiti selbst aus einfachem Material her. Am 23., 27. und 29. Oktober 2010 erneuerten Lehrer*innen unter Carols Leitung vom Erdbeben zerstörte Materialen. Gleichzeitig wurden die Vorbereitungen für den Neubau des zerstörten Lehrer*innen-Trainingszentrums in Haiti vorangetrieben.
Das vordringliche Ziel der Peter-Hesse-Stiftung nach dem verwüstenden Erdbeben in Haiti, welches mehr als 230.000 Menschen tötete und über eine Million ohne Unterkunft hinterließ, war es, unseren Kindern und Lehrerinnen zu helfen, diese unerwarteten und beängstigenden Erfahrungen zu bewältigen und in einer angenäherten Normalität weiter zu leben. Unsere direkt daran anschließendes Ziel war der Neubeginn der Vorschullehrer*innen-Ausbildung.
Unmittelbar nach dem Erdbeben waren wir mit der Situation konfrontiert, dass Kinder auf der Straße lebten und Lehrer*innen ihre Wohnungen und Jobs verloren hatten. Unsere ersten Maßnahmen umfassten Möglichkeiten, 20 unserer Lehrer*nnen und ihre erweiterten Familien in einer unserer unversehrten Partner-Schulen außerhalb des Erdbebengebietes (in Liancourt) unterzubringen und finanziell zunächst eine 5-Monats-Periode zu überbrücken. Ergänzend spendete unsere haitianische Partner-Organisation, „Agro-Action-Allemande“, die Tochter der Welthungerhilfe, Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Speiseöl, Fischkonserven sowie Reinigungsmittel, Decken usw.
Zelte und Planen sowie Eigenkonstruktionen aus Sperrholz ersetzten provisorisch die zerstörten Vorschulen. Inzwischen konnten in drei der vier zerstörten Schulen halbwegs dauerhafte Strukturen geschaffen und das Montessori Lehrmaterial zum Teil ersetzt werden. Diese Partner-Schulen funktionieren nun erneut – halbwegs normal. Cholera konnte bisher von unseren Lehrerinnen und unseren Vorschulkindern ferngehalten werden – dank intensiver hygienischer Beratung und der Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Leider konnte das in Port-au-Prince zerstörte Lehrer*innen-Ausbildungszentrum noch nicht ersetzt werden. Die Studentinnen, die ihre Ausbildung nicht abschließen konnten, erhielten „Attestations“, die belegten, dass sie bis zum Erdbeben an den Kursen teilgenommen hatten. Wegen des akuten Lehrermangels konnten viele mit Hilfe dieser Bestätigungen schon wieder Jobs finden. In Jacmel konnten jedoch 20 Studierende in einem Zelt ihren Lehrerinnen-Kurs erfolgreich beenden. Im Januar 2011 wird unser „mobiles“ Training in Les Cayes für Studentinnen aus dieser Gegend neu beginnen.
Weiterhin bemühen wir uns um eine verbesserte Dauerlösung für die Ausbildung weiterer Montessori VorschullehrerInnen. In Liancourt wird ein Ausbildungszentrum mit einem einfachen Internat für bis zu 40 Studentinnen aus allen Teilen Haitis entstehen – s. Skizze hier unten. Hier haben wir ein hierfür geeignetes Grundstück gefunden. Wegen finanzieller, bürokratischer und bautechnischer Probleme ist dies in Haiti zwar ein mühsam langsamer Prozess; die LehrerInnen-Ausbildung ist und bleibt aber das vordringliche Ziel unserer Stiftung in Haiti.
Erfolgreichen Studierenden mit geringen finanziellen Möglichkeiten wird – wie bisher – von der Peter-Hesse-Stiftung geholfen, ihre eigenen Schulen zu eröffnen. Wenn die ausgebildeten Lehrkräfte in ihren Dörfern und Städten Vorschulen gründen, dient dies Kindern in ganz Haiti. Dafür bitten wir auch weiterhin um Spenden.
Peter Hesse – 15. November 2010Die Cholera in Haiti hat erschreckende Ausmaße angenommen!
Wir, die Peter-Hesse-Stiftung, können bisher nur für Hygiene-Aufklärung und für sauberes Trinkwasser für unsere haitianischen Partner, die Montessori-Lehrer*innen, zu denen wir Zugang haben, sorgen. Das ist geschehen. Carol hat während ihres Oktober- und November-Besuches in Haiti entsprechend gehandelt.
Was nun von der internationalen Gemeinschaft der Hilfswilligen zu tun ist – neben dem Versuch breiter Aufklärung und hygienischer Fürsorge – sind vor allem Investitionen in die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser. Das übersteigt die Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Organisationen. Das muss der haitianische Staat – mit Hilfe der internationalen Hilfsstrukturen – selbst in die Hand nehmen – wie überall in der Welt, wo Wasser nicht (mehr) als freies, lebenswichtiges Gemeingut angesehen wird.
Peter Hesse, 25. November 2010
Peter-Hesse-Stiftung, Düsseldorf
in Bürogemeinschaft mit
W. P. Schmitz-Stiftungen
Volmerswerther Str. 86
D-40221 Düsseldorf
Tel: +49 (0)211-39-83-770
E-Mail: p.hesse@solidarity.org