Dezember 2021 – Peter-Hesse-Stiftung
Das Jahr im Rückblick
Hier gibt es den Jahresrückblick der Peter-Hesse-Stiftung in englischer Sprache.
November 2021 – Neuigkeiten der Peter-Hesse-Stiftung.
Sie betreffen unsere Partner-Vorschulprojekte in vier Ländern. Das erste Schultrimester, das im September diesen Jahres 2021 begonnen hatte, nähert sich seinem Ende
Trotz der COVID-Pandemie funktionieren unsere Montessori Vorschul-Partnerprojekte im Senegal, in der Elfenbeinküste und in Mali in diesem ersten Schultrimester. Unsere Stiftung bereitet den Start eines Lehrerausbildungs-Programms in Mali vor und arbeitet derzeit an einem Arbeitsbuch in der Sprache „Bambara“. Dieses Arbeitsbuch soll den Student*innen aus Mali die Ausbildung erleichtern, denn Französisch, die offizielle Sprache in Mali, wird nur von rund 10% der Bevölkerung gesprochen.
In Haiti gibt es für die Schulen erhebliche Herausforderungen. Im Süden Haitis folgte einem Erdbeben der Stärke 7,2 wenige Tage später ein Tropensturm, als unsere neue Projekt-Vorschule sich gerade auf ihre Eröffnung vorbereitete. Tausende von Behausungen, Schulen und Kirchen wurden von Erdbeben und vom nachfolgenden Sturm zerstört – auch unsere Partner-Vorschule in der Stadt Jonc.
Die Peter-Hesse-Stiftung in Haiti konzentriert daher ihre Bemühungen vor allem auf die Ernährung der von den Schäden Betroffenen. Dies geschieht in einer Gegend, deren Bewohner von anderen Hilfsmaßnahmen nicht erreicht wurden. Rund 400.000 Menschen haben dort noch keine Hilfe erhalten.
Weitere national auftretende Probleme in Haiti be- und verhindern die Öffnung von Schulen: Straßendemonstrationen gegen die Regierung, Gewalt durch bewaffnete Banden und extrem knappe Treibstoffe machen es den Kindern unmöglich, von und zu ihren Schulen zu gelangen.
Obwohl die Situation grausig klingt, so wird dies nicht ewig andauern können. Schulen werden wieder eröffnen. Die Peter-Hesse-Stiftung wird damit fortfahren, Partnerschulen in Haiti weiter zu unterstützen. In der Zwischenzeit bemüht sich die Stiftung, Nahrungsmittel für die von der Zerstörung Betroffenen zu beschaffen.
In dieser die allgemeine Notlage ergänzenden Misere in Jonc organisierte unsere Projektverantwortliche, Carol Barratt, eine Nothilfe-Plattform „Go fund me“ mit dem speziellen Zweck, unsere Projekt-Vorschule in Jonc wieder aufzubauen. Dies ermöglicht unseren Helferinnen und Helfern außerhalb Deutschlands und hier speziell in den Vereinigten Staaten von Amerika, schnell zu helfen. Hier der dafür aktivierte Link für besonders schnelle Hilfe: https://gofund.me/59463345.
Die Peter-Hesse-Stiftung wird mit ihren Möglichkeiten aus Deutschland auch dieses ergänzende Sonderprojekt fördern.
Unsere Spenderinnen und Spender werden herzlich gebeten, sich daran nach Möglichkeit zu beteiligen – über das Konto der Peter-Hesse-Stiftung in Deutschland:
DE21 3005 0110 1005 8747 04 (Stadtsparkasse Düsseldorf)
December 2021 – Peter-Hesse-Foundation – Year in review
Here you can find the annual review of the peter Hesse foundation.
Angesichts der Herausforderungen bereiten wir uns auf das neue Schuljahr in Haiti vor.
Im Erdbebengebiet von Jonc d’Aquin organisieren wir eine Zeltschule. Die Kleinen brauchen einen Ort, um tagsüber sicher zu sein und in den Trümmern zur Normalität zu finden. Dies wird von der Schulleiterin der zerstörten Schule Marc-Talie organisiert, die nicht aufgeben wird, auch wenn das Schulgebäude zerstört wurde.
In Gebieten, die vom Erdbeben nicht betroffen waren, verteilt die Stiftung Montessori-Materialien und -Bücher. Wir werden auch in die Regionen gehen, um Fortbildungen für Lehrer aus verschiedenen Schulen in jedem Gebiet durchzuführen. Bisher haben wir Schulungen in Liancourt, Gonaives und Port-au-Prince absolviert.
Haiti, 14. August 2021
Wie sollen wir mit Katastrophen umgehen? Nur sofortiges Helfen bringt uns weiter und kann die Not lindern.
Haiti wurde heute Morgen von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2 heimgesucht.
Unsere Partnerschule in Donc d’Aquin, die im September eröffnet werden sollte, wurde durch das Erdbeben zerstört. Die Suche nach Überlebenden und die Bergungsarbeiten sind im Gange, so dass die Zahl der Todesopfer nicht bekannt ist. Schätzungsweise 130.000 Menschen sind betroffen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, das Trauma des Erdbebens, das 2010 das Land verwüstete, noch einmal durchleben zu müssen.
Ich erinnere mich an den Stress der Nachbeben. Schlafend auf dem Boden im Büro von Agro Action mit den meisten der Mitarbeiter, die ihr Zuhause verloren hatten. Ich schlief mit meinem Pass und anderen Dokumenten in einer kleinen Tasche neben meinem Kopf für den Fall, dass ich aus dem Gebäude rennen musste. Was zu oft der Fall war. Es gab täglich und nächtlich Nachbeben. Als es zu einem Nachbeben kam, rannten wir mit dem Rest der Nachbarschaft aus dem Gebäude. Die Leute schrien: „Bitte Gott, es tut uns leid, was wir getan haben.“ „Hilf uns“, „Rette uns“. Wenn sich das Nachbeben beruhigte, gingen wir wieder hinein und warteten auf das nächste.
Jetzt geht das Ganze von vorne los. Mangel an Nahrung, Trinkwasser und die Suche nach einem Schlafplatz. Und die Kinder erleben es wieder.
Carol Guy-James
Das Erdbeben in Haiti am Samstag, den 14. August 2021
Hier hat sich eine Tragödie ereignet und wir benötigen dringend Ihre Unterstützung. Die Menschen sind verzweifelt. Am Samstag, den 14. August, dem Tag des Erdbebens, wurden 5700 Menschen verletzt und 1297 Menschen tot aufgefunden.
Täglich steigt die Zahl der Toten, die noch bei den Ausgrabungen gefunden werden. Wir möchten helfen, Familien mit kleinen Kindern zu solchen Verwandten umzusiedeln, die bereit sind, diese aufzunehmen. Dabei entstehen Transportkosten. Außerdem sollten den Kindern Lebensmittel mitgegeben werden, damit sie nicht mit leeren Händen bei den selbst armen Verwandten ankommen.
Wenn Sie gerne eine Spende machen möchten, dies sind die Bank Details:
Peter-Hesse-Stiftung
Stadtsparkasse Düsseldorf, Berliner Allee 33, 40212 Düsseldorf
Konto Nr. 1005874704 – BLZ 30050110
IBAN: DE21 3005 0110 1005 8747 04 – SWIFT/BIC: DUSSSEDDXXX
Aktuelle Presseinformation der Peter-Hesse-Stiftung
am Tag nach der Ermordung des Präsidenten von Haiti am 7. Juni um 1 Uhr.
Trotz intensiver Einsicht in die unterschiedlichen internationalen Presseberichte über die Ermordung des Präsidenten von Haiti früh um 1 Uhr in der Nacht zum 7.Juni 2021 erscheint nun deutlich erkennbar zu sein, dass der Überfall und die gezielte Ermordung von Jovenel Moise eine größere, gut geplante Aktion war – jenseits aller Spekulationen über die Urheber der Mordnacht.
Jedenfalls ist sicher, dass die langjährige Arbeit unserer Stiftung in Haiti erfolgreich war und bleibt: Dies beweisen erfolgreiche Tochterinitiativen in der Elfenbeinküste, im Senegal und nun auch in Mali.
Beim Bau oder der Reparatur zerstörter Schulen wurde von hilfswilligen Staaten und großen Organisationen die Notwendigkeit von Lehrkräften einfach übersehen. Lehrerbildung wurde vergessen oder zumindest vernachlässigt. Hilfswillige deutsche Organisationen sammelten viele Millionen Spenden-Euro gezielt für „direkte“ Hilfe für benachteiligte Kinder. Lehrerbildung gehörte für sie nicht zur direkten Hilfe – eine groteske Fehleinschätzung in einem seltsam realitätsfernen Bewusstsein. Mir wurde dies schon bei meinem ersten Haitibesuch zur Jahreswende von 1980 zu 1981 klar.
Darum hatte die Peter-Hesse-Stiftung schon im Jahr ihrer Gründung 1983 damit begonnen, diese Erkenntnislücke in Haiti mit der systematischen Ausbildung von bisher über 1500 haitianischen Vorschul-Lehrerinnen (und leider nur wenigen Lehrern) erfolgreich zu füllen. Unsere Stiftung hat inzwischen bewiesen, das auch in benachteiligten Weltregionen Kindern eine Lebensstartchance geboten werden kann – in unserem Fall mithilfe von Montessori-Didaktik funktionieren in Haiti über 40 Montessori Projekt-Vorschulen dauerhaft trotz Chaos und zahlreicher Probleme speziell in Haiti. In den nun beginnenden Sommerferien sind „unsere“ Kinder mit ihren Familien aus den Städten zu Verwandten im Land und in ländliche Behelfsunterkünfte geflohen und so zumindest vor gewaltsamen Übergriffen einigermaßen geschützt. Ihrer traumatischen Erfahrung sind diese Kinder wenigstens in den derzeitig chaotisch überhöhten Zeiten entflohen.
Unsere traditionelle Homepage www.solidarity.org hat die Gesamtentwicklung der Peter-Hesse-Stiftung in Haiti dokumentiert. Sie gilt heute als Muster auch in vielfältigen vergleichbaren Situationen in EINER Welt in Vielfalt. Deutsche Bauhelfer und auch Spender*innen hatten einen Neustart nach dem großen Januar Erdbeben im Jahr 2010 ermöglicht. Meine Montessori-Projektpartnerin Carol Guy-James Barratt und ich sind und bleiben dafür dankbar. Dank auch den deutschen Medien, die uns in den schwierigen Jahren durch freundliche und motivierende Berichte unterstützt haben Und Dank auch den von uns ausgebildeten Haitianer*innen, die nun einen ihr Leben sichernden Beruf haben und gleichzeitig ihrem Land durch ihr wirken eine unverzichtbare Grundlage für würdevolle menschliche Entwicklung ermöglichen.
aus Haiti:
Haitis-Präsident ermordet.
Unbekannte schwer Bewaffnete drangen in der letzten
Nacht in das private Haus von Haitis Präsident Jovenel
Moise ein und erschossen ihn dort,
berichtete Haitis Interim-Premier-Minister.
Haiti, April 2021
Die Peter-Hesse-Stiftung freut sich mitteilen zu können, dass die neue Projekt-Vorschule in Jonc-Dodin im Süden Haitis nun bereit ist zu öffnen. In diesen schwierigen Zeiten ist dies eine besonders erfreuliche Nachricht. Trotz der furchtbaren Situation in Haiti konzentrieren wir uns auf positive Informationen. Wenn es dem Land so schlecht geht, leiden die Kinder am meisten. Die Peter-Hesse-Stiftung bemüht sich weiter, Kindern bei ihrer Entwicklung durch Grundbildung zu helfen.
Ohne Zugang zu Vorschulen können Kinder in schwierigen Situationen ihren eigenen Zustand nicht verbessern. Sie können durch Grundbildung Fähigkeiten für eine hoffnungsvollere Zukunft erwerben. In den letzten 35 Jahren hat unsere Stiftung bessere Vorbildung und damit Hoffnung auf ein besseres Leben für über 600.000 der ärmsten Kinder Haitis ermöglicht. Wir haben die Qualität dieser Vorbildung durch die Ausbildung von Lehrerinnen auf internationalem Standard ermöglicht. Über 1.500 Lehrerinnen haben unsere Jahresausbildung absolviert. Das hilft nicht nur den Kindern, sondern auch diesen Lehrkräften, sinnvolle Arbeit zu finden. Mit Ihrer Hilfe können wir diese Arbeit, das Leben von Kindern positiv zu verändern, fortsetzen.