30 Jahre Engagement für die Kinder in Haiti
von Laura Ihme
Hilfe und Bildung für benachteiligte Kinder in Haiti – das ist das Ziel der Peter-Hesse-Stiftung. Vor genau 30 Jahren wurde die Initiative von dem Düsseldorfer Unternehmer gegründet. Und das war eigentlich purer Zufall.
„Ich habe meinen Urlaub in der Karibik verbracht – und mich in die Musik dort verliebt. Mit Bekannten habe ich deshalb einen Ausflug nach Haiti gemacht. Denn da sollte die Musik noch mitreißender sein“, erzählt Hesse. Doch was er dort sah, war nicht nur Musik und Kultur zum Verlieben, sondern vor allem die bittere Armut vieler Menschen. Das war im Januar 1981. „Ich überlegte anschließend, wie ich den Menschen helfen könnte. Das war ein richtiger Lernprozess. Ich musste erst herausfinden, was sie brauchen“, sagt Peter Hesse. Schließlich entschied sich der Unternehmer dafür, die Montessori-Pädagogik nach Haiti zu bringen. Lehrer sollten dazu ausgebildet werden, die Kinder nach diesem Prinzip zu unterrichten, sollten ihnen beibringen können, selbstständig zu lernen. Schließlich wurde 1983 die Stiftung gegründet und gemeinsam mit Lehrerin Carol Guy-James Barratt etablierte Hesse ein Montessori-Zentrum zur Ausbildung von Lehrern. „Im Laufe der Jahre waren es bis zu 1000 Lehrer, die wir betreut haben“, erzählt Peter Hesse stolz.
Doch dann kam das große Erdbeben im Januar 2010 – und damit ein herber Rückschlag für die Stiftung: Ihr Ausbildungszentrum wurde zerstört. Für Peter Hesse war das jedoch kein Grund, aufzugeben. „Wir haben damals sehr viel mehr Spenden bekommen und einige Berufsschüler aus Kempen sind sogar nach Haiti geflogen und haben das Zentrum neu gebaut“, erzählt er.
Sein Leben lang wolle er sich weiter für die Kinder in Haiti engagieren, sagt der 76-Jährige. „Irgendwann musste ich mich sogar entscheiden, ob ich meine Firma weiter führen möchte oder die Stiftung – beides ging nicht“, sagt er. Die Entscheidung sei ihm allerdings nicht sonderlich schwer gefallen: „Ich bin ein Mensch, dem es immer gut ergangen ist. Deshalb wollte ich mich nur noch um meine Stiftung kümmern. Das ist Leidenschaft.“
Quelle: Rheinische Post, 12. 12. 2013 – Laura Ihme